Wolfgang Hildesheim

Wolfgang Hildesheim

* 27.02.1954
† 16.03.2023
Erstellt von wb-trauer.de GmbH & Co. KG
Angelegt am 22.03.2023
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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Wolfgang Hildesheim, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Tafel trauert um Wolfgang Hildesheim

23.03.2023 um 14:12 Uhr von Westfalen-Blatt

Innerhalb von drei Jahren muss die Paderborner Tafel den zweiten schweren Schicksalsschlag in der Leitung verkraften: Im Alter von 69 Jahren ist am vergangenen Freitag der langjährige Geschäftsführer Wolfgang Hildesheim gestorben, teilt die Vorsitzende des Vereins Vera Jennebach mit.

Vor drei Jahren, im September 2020, starb bereits der Gründer und Vorsitzende Uwe Hoffmann im Alter von 65 Jahren. Vor zwei Jahrzehnten rief er die Paderborner Tafel in der Stadt mit ins Leben. Und nun müssen Mitstreiter und Förderer bereits den nächsten großen Verlust erleiden.

So löste die am Mittwoch bekannt gewordene Nachricht vom Tod Wolfgang Hildesheim eine große Betroffenheit beim Verein mit zehn Standorten aus. „Sein außerordentliches Engagement für jene, die es im Leben nicht so gut getroffen haben, und seine große Zuverlässigkeit waren die treibende Kraft, um sich für die Bedürftigen und Benachteiligten unserer Gesellschaft einzusetzen“, heißt es in einem Nachruf der Tafel. Der Verein verliere mit ihm eine engagierte Persönlichkeit und einen hochgeschätzten Mitarbeiter. Er sei Herz, Seele und Gesicht des Vereins gewesen. Mehr als 17 Jahre lang widmete Wolfgang Hildesheim seine Tätigkeit dem Aufbau und dem Fortbestand der Tafel. Sein Anliegen und die Botschaft sei dabei gewesen, eine Brücke zwischen dem Überfluss und dem Mangel zu schaffen.

Die Tafel ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und hat mittlerweile etwa 100 ehrenamtliche Helfer am Bayernweg 58 und etwa 60 ehrenamtliche Helfer in den zehn Ausgabestellen. Zusätzlich betreibt sie sechs Kühlfahrzeuge. Insbesondere in den vergangenen Jahren erlebte die Paderborner Tafel durch den Anstieg der Lebenshaltungskosten und die Energiekrise einen großen Zulauf. Mehrfach betonte Hildesheim, dass es immer schwieriger würde, genug Lebensmittel anbieten zu können.

Die Zeit des Ukraine-Kriegs habe dieses nochmal verschärft. Wolfgang Hildesheim sprach in Interviews von den rasant gestiegenen Zahl an Anmeldungen, was ihm bis zuletzt große Sorgen bereitet hat. Im März 2022 startete er deshalb einen Hilferuf: „Täglich steigt die Zahl der Kunden und gleichzeitig kommen immer weniger Lebensmittelspenden bei der Tafel an. Wir sind am Limit und haben die Befürchtung, dass wir es nicht mehr schaffen “, warnte er. Von der Politik wünschte er sich mehr Unterstützung.

Nachruf aus dem Westfälischen Volksblatt vom 23. März 2023