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Trauer um Altbürgermeister
15.04.2024 um 14:28 Uhr von Westfalen-BlattTrauer und Betroffenheit in Bad Wünnenberg: Plötzlich und unerwartet ist der langjährige Bürgermeister Winfried Menne gestorben. Er wurde 72 Jahre alt. In einem Nachruf würdigt die Stadt Bad Wünnenberg Winfried Mennes großes Engagement:
Winfried Menne wurde 1951 in Atteln geboren und absolvierte seine Ausbildung als Inspektoranwärter bei der damaligen Amtsverwaltung Atteln. Dort erwarb er das Diplom als Verwaltungswirt und später dann das Kommunaldiplom.
Mit der kommunalen Neugliederung wechselte er 1975 zur Stadt Bad Wünnenberg, wo er in verschiedenen Führungspositionen tätig war. 1989 wurde er zum Stadtdirektor ernannt. Nach Ablauf der achtjährigen Amtszeit wählte ihn der Rat nach der Abschaffung der kommunalen Doppelspitze zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister Bad Wünnenbergs.
Bei den Kommunalwahlen entschieden sich die Bürgerinnen und Bürger immer mit großer Mehrheit für Menne, was seine Beliebtheit in der Bevölkerung widerspiegelte. In all den Jahren war es Winfried Mennes persönliche Zielvorgabe, Bad Wünnenberg weiterzuentwickeln, die Lebens- und Wohnqualität zu verbessern, Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu schaffen und die Infrastruktur auszubauen. Zur Erfüllung dieser Ziele war es ihm wichtig, immer einen Konsens zwischen den im Rat vertretenen Fraktionen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt, den Vereinen und nicht zuletzt dem ehrenamtlichen Engagement zu erzielen. Aufgrund seines gradlinigen und authentischen Auftretens war Winfried Menne bei seinen Mitarbeitenden und den Ratsmitgliedern geschätzt.
In seiner Amtszeit wuchs die Einwohnerzahl Bad Wünnenbergs von 9700 auf rund 12.500. Der Anstieg zeigt, dass sich die Menschen aller Generationen in Bad Wünnenberg wohlfühlen. Zu verdanken ist diese positive Entwicklung Winfried Mennes stetigem Einsatz für die Infrastruktur der Stadt.
Unter seiner Leitung wurde eine Vielzahl an Infrastrukturprojekten geschaffen. Dazu zählen die Errichtungen von Kindertagesstätten, der Ausbau des Schulzentrums zur Sekundarschule, die Modernisierung des Frei- und Hallenbades sowie der Ausbau des Aatals zu einem überregional bedeutenden Naherholungsgebiet. Für den Wiederaufbau des Spanckenhofes, dem heutigen Wahrzeichen der Stadt, setzte sich Winfried Menne mit großem Engagement ein.
Die Ansiedlung der Aatalklinik ist mit dem Namen des Altbürgermeisters eng verbunden und war für ihn persönlich von besonderer Bedeutung. Die Errichtung der Rehaklinik war ausschlaggebend dafür, dass der Stadtteil Wünnenberg im Juni 1999 die Anerkennung als Kneipp-Heilbad erhalten hat und in der Folge der Titel „Bad“ verliehen wurde. Unter Mennes Regie entwickelten sich die Gesundheitsangebote in Bad Wünnenberg immer weiter und die Aatalklinik wurde zu einem der größten Arbeitgeber im Stadtgebiet. Bis kurz vor seinem Tod übernahm Menne als Geschäftsführer Verantwortung für die Aatalklinik Wünnenberg GmbH.
Ein Jahrhundertprojekt und Teil seiner Lebensaufgabe war sicherlich der Bau der Umgehungsstraße B 480n in Bad Wünnenberg. Winfried Mennes intensiven Bemühungen und seiner guten Zusammenarbeit mit allen beteiligten Behörden und Gremien ist es zu verdanken, dass im Herbst 2013 der Spatenstich erfolgen konnte. Nach achtjähriger Bauzeit der Straße wurde sie Ende 2021 für den Verkehr freigegeben.
Als begeisterter Motorradfahrer war es sein Wunsch, als Erster mit dem Motorrad die Aftetalbrücke zu befahren. Pandemiebedingt war das leider nicht möglich. „Die Umgehungsstraße ist für die Stadt Bad Wünnenberg ein enormer Mehrwert, der ohne Winfried Mennes unermüdlichen Einsatz, entgegen vieler Hindernisse, nicht möglich gewesen wäre“, heißt es dazu im Nachruf der Stadt.
Menne schätzte die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr sehr und setzte sich immer wieder für eine gute Ausstattung und die Weiterentwicklung ein. Die Feuerwehr dankte ihm mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft. Das Vereinsleben lag Winfried Menne sowohl als Bürgermeister als auch im Privaten am Herzen. In seiner Freizeit war Winfried Menne ein passionierter Musiker. Ferner ging er seiner Leidenschaft als Rettungsschwimmer im Wachdienst der DLRG an der Ostsee nach. Hier war er nach seiner Pensionierung 2015 häufig anzutreffen. In der neugewonnenen Freizeit reiste er auch gerne mit dem Motorrad in ferne Länder.
Mit Winfried Menne verliert Bad Wünnenberg eine herausragende Persönlichkeit, die die Stadt wie kaum ein anderer geprägt hat. Er hinterlässt seine Frau sowie zwei erwachsene Söhne.
Nachruf aus dem Westfalen-Blatt (Ausgabe Paderborn) vom 12. April 2024