Volker Lechtenbrink

* 18.08.1944 in Cranz
† 22.11.2021

Angelegt am 23.11.2021
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Über den Trauerfall (10)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Volker Lechtenbrink, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Volker Lechtenbrink

23.11.2021 um 22:27 Uhr von Redaktion

Volker Lechtenbrink (* 18. August 1944 in Cranz, Ostpreußen; † 22. November 2021 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher, Regisseur, Intendant, Texter sowie Country- und Schlagersänger. International wurde er 1959 durch den Antikriegsfilm Die Brücke bekannt.

Leben und Karriere

23.11.2021 um 22:27 Uhr von Redaktion

Lechtenbrinks Familie stammte aus Bremen. Sein Vater war Angestellter bei der Deutschen Shell und war während des Zweiten Weltkriegs nach Cranz in Ostpreußen versetzt, wo Volker Lechtenbrink geboren wurde. Lechtenbrink wuchs in Bremen und Hamburg auf, besuchte die Gelehrtenschule des Johanneums und spielte bereits als 14-Jähriger in dem Film Die Brücke (1959, Regie Bernhard Wicki) mit. Von 1962 bis 1963 verkörperte er in der Fernsehserie Alle meine Tiere an der Seite von Gustav Knuth und Tilly Lauenstein in allen neun Folgen deren Sohn Ulli. Nach der Mittleren Reife besuchte er eine Schauspielschule in Hamburg und war danach an verschiedenen Theatern engagiert. Von 1995 bis 1997 war Lechtenbrink Intendant der Bad Hersfelder Festspiele und von August 2004 bis Juli 2006 am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater, wo er auch als Regisseur tätig war. Ab November 2006 stand er dort zum ersten Mal mit seiner jüngsten Tochter Sophie auf der Bühne – in dem Stück Dr. med. Hiob Praetorius von Curt Goetz.

 

Zwischenzeitlich trat er vor allem in zahlreichen Fernsehfilmen und -serien auf, unter anderem in Der Kommissar, Der eiserne Gustav, Ein Fall für zwei, Derrick, Die Männer vom K3, Großstadtrevier, Glückliche Reise, Der Alte, Siska, Tatort und SOKO Leipzig. In der ZDF-Fernsehserie M.E.T.R.O. – Ein Team auf Leben und Tod spielte er an der Seite von Ursula Karven und Michael Roll den Chefarzt einer Hamburger Tropenklinik. Auch Verfilmungen der beliebten Rosamunde-Pilcher- und Inga-Lindström-Reihe gehören zu seinem Repertoire als Schauspieler. Als Synchronsprecher lieh Lechtenbrink Kris Kristofferson, Avery Brooks, Dennis Quaid und vielen anderen seine sehr markante, sonore Stimme.

 

1976 nahm er seine erste Langspielplatte als Sänger auf. Der Titelsong Der Macher (Coverversion des Titels The Taker von Kris Kristofferson) wurde zu einem Erfolg. Weitere Lieder folgten, zu denen er meist selbst die Texte schrieb. Auch für andere Künstler, zum Beispiel Peter Maffay, war er als Texter tätig. Ebenso schrieb er den Text für den deutschen Beitrag Rücksicht zum Eurovision Song Contest 1983, mit dem die Brüder Hoffmann & Hoffmann den 5. Platz unter 20 Teilnehmern erreichten. 1979 bekam er beim Saarländischen Rundfunk eine eigene Fernsehshow mit dem Titel Live: Volker Lechtenbrink. Anfang der 1980er Jahre war er als Sänger und Sprecher in einem Werbespot für Malzkaffee („Caro, ich mag dich“) zu hören, für den sein Lied Ich mag umgeschrieben wurde. In der Folge Irgendwann der Krimiserie Ein Fall für zwei spielte Lechtenbrink 1987 eine Hauptrolle und komponierte auch den gleichnamigen Titel der Folge.

 

Lechtenbrink stand letztmalig im Herbst 2018 für den im Januar 2020 ausgestrahlten ARD-Fernsehfilm Viele Kühe und ein schwarzes Schaf in der Rolle des pensionierten Lehrers Jürgen Ackermann vor der Kamera.

Privatleben

23.11.2021 um 22:26 Uhr von Redaktion

Lechtenbrink war in fünfter Ehe mit einer Heilpraktikerin verheiratet und wohnte in Hamburg, das er als seine Heimatstadt bezeichnete. Aus seinen früheren Beziehungen hatte er einen Sohn und zwei Töchter, eine mit seiner 24 Jahre jüngeren Schauspielkollegin Anja Topf.

 

Er starb am 22. November 2021 im Alter von 77 Jahren nach schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie in Hamburg.

Auszeichnungen

23.11.2021 um 22:25 Uhr von Redaktion

2007 wurde Lechtenbrink für Die Brücke als „Bester Interpret“ mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet.

2010 erhielt er für seine Darstellung in Frost/Nixon in den Hamburger Kammerspielen den Rolf-Mares-Preis.

2014 wurde er mit der Biermann-Ratjen-Medaille der Stadt Hamburg ausgezeichnet.

Bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte im August 2021 wurde Lechtenbrink der mit 15.000 Euro dotierte Gustaf-Gründgens-Preis verliehen.

Als Schauspieler

23.11.2021 um 22:25 Uhr von Redaktion

1958: Sie schreiben mit (Fernsehserie, mehrere Folgen)

1959: Die Brücke (Regie Bernhard Wicki)

1959: Professor Schnellfisch (Fernsehfilm)

1960: Das Paradies

1961: Auf der Suche nach Glück

1961: Bei Pichler stimmt die Kasse nicht

1962: Becket oder Die Ehre Gottes (Fernsehfilm)

1962: So war Mama

1962–1963: Alle meine Tiere (Fernsehserie, 9 Folgen)

1963: Man kann nie wissen

1963: Der schlechte Soldat Smith

1964: Eines schönen Tages

1965: Wahn oder Der Teufel in Boston

1966: Mrs. Dally

1966: Corinne und der Seebär

1967: Bratkartoffeln inbegriffen

1967: Pitchi Poi

1969–1971: Der Kommissar (Fernsehserie, 2 Folgen)

1971: Geschäfte mit Plückhahn

1973–1981: Sonderdezernat K1 (Fernsehserie, 4 Folgen)

1976: Das höfliche Alptraumkrokodil (Fernsehfilm)

1977: Die Dämonen (Fernsehserie, Folge Die Brandstiftung)

1979: Der eiserne Gustav (TV-Miniserie, 7 Folgen)

1985: Nun singet mal schön …

1986: Der Sommer des Samurai

1987: Die glückliche Familie (Fernsehserie, mehrere Folgen)

1987–2007: Ein Fall für zwei (Fernsehserie, 7 Folgen)

1987–1997: Derrick (Fernsehreihe, 6 Folgen)

1988: Der Fahnder (Fernsehreihe, Folge Nordend)

1988: Die Männer vom K3 (Fernsehreihe, Folge Spiel über zwei Banden)

1991–1993: Der Hausgeist (Fernsehserie, 19 Folgen)

1992: Der lange Weg des Lukas B. (Fernsehminiserie)

1992: Tücken des Alltags (Fernsehserie)

1993: Glückliche Reise – Venedig (Fernsehreihe)

1994: Ein unvergeßliches Wochenende (Fernsehreihe, Folge In Südfrankreich)

1994: Faust (Fernsehreihe, Folge Jagd auf Mephisto)

1995: A.S. – Gefahr ist sein Geschäft (Fernsehserie, Folge Die Jacke)

1996: Peter Strohm (Fernsehserie, Folge Privatsache)

1996: Die Drei (Fernsehserie, Folge Jetzt oder nie!)

1996–1998: Der Alte (Fernsehserie, 4 Folgen)

1998: Großstadtrevier (Fernsehserie, 2 Folgen)

1998: Im Namen des Gesetzes (Fernsehserie, Folge Tödliches Training)

1998: Der Clown (Fernsehserie, Folge Das Duell)

1998: Ein Mord für Quandt (Fernsehserie, Folge Der Herzspezialist)

1999: Wohin mit den Witwen (Kurzfilm)

1999: Tatort: Habgier (Fernsehreihe)

1999: Mordkommission (Fernsehreihe, Folge Ritter der Autobahn)

1999: Rosamunde Pilcher – Klippen der Liebe (Fernsehreihe)

1999: Bella Block: Geflüsterte Morde (Fernsehreihe)

1999–2004: Siska (Fernsehserie, 5 Folgen)

2000: Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen (Fernsehserie, S6/F8 Das Wunschkind)

2001: SOKO Leipzig (Fernsehserie, Folge Der letzte Blues)

2001: Auf Herz und Nieren

2001–2008: Küstenwache (Fernsehserie, 2 Folgen)

2002: In aller Freundschaft (Fernsehserie, 3 Folgen Arztrolle)

2006: Rosa Roth – In guten Händen (Fernsehreihe)

2006: M.E.T.R.O. – Ein Team auf Leben und Tod (Fernsehserie, 7 Folgen)

2006: Die Kinder der Flucht (Fernsehreihe, Folge Breslau brennt!)

2007: Afrika, mon amour (Fernsehminiserie)

2007: Rosamunde Pilcher – Der Mann meiner Träume

2007: Inga Lindström: Sommertage am Lilja-See (Fernsehreihe)

2008: Meine wunderbare Familie (Fernsehreihe, 2 Folgen)

2009: Inga Lindström: Das Herz meines Vaters

2010: Der Kriminalist (Fernsehreihe, Folge Schatten der Vergangenheit)

2011: In aller Freundschaft (Fernsehserie, S14/F16 Entlarvt und entzaubert)

2011: Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel

2012: Inga Lindström – Sommer der Erinnerung (Fernsehreihe)

2014: Festes Froh (Kurzfilm)

2016: Sibel & Max (Fernsehserie, Folge Alles im Griff)

2018: Heldt – Dinner mit Verbrechen (Als Gast)

2019: Jerks. (Fernsehserie, Folge Blütezeit)

2020: Viele Kühe und ein schwarzes Schaf (Fernsehfilm)

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