Philip Duke of Edinburgh

* 10.06.1921 in Korfu
† 09.04.2021

Angelegt am 09.04.2021
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Über den Trauerfall (6)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Philip Duke of Edinburgh, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Philip, Duke of Edinburgh

09.04.2021 um 17:31 Uhr von Redaktion

HRH Prince Philip, Duke of Edinburgh (* 28. Maijul./ 10. Juni 1921greg. als Prinz Philipp von Griechenland und Dänemark auf Korfu, Königreich Griechenland; † 9. April 2021 in Windsor, Vereinigtes Königreich) war der Prinzgemahl der britischen Königin Elisabeth II.

Leben

09.04.2021 um 17:28 Uhr von Redaktion

Familiärer Hintergrund und Jugendzeit

Prinz Philipp von Griechenland und Dänemark wurde am 10. Juni 1921 (nach gregorianischem Kalender, der allerdings in Griechenland erst zwei Jahre später eingeführt wurde) als jüngstes Kind von Prinz Andreas von Griechenland und Dänemark und Prinzessin Alice von Battenberg im Schloss Mon Repos auf der griechischen Insel Korfu geboren. Seine vier älteren Schwestern waren Margarita (1905–1981), Theodora (1906–1969), Cecilia (1911–1937) und Sophie (1914–2001). Er ist der Enkel von König Georg I. von Griechenland und Neffe von König Konstantin I. von Griechenland. Mütterlicherseits ist er Neffe von Louis Mountbatten, 1. Earl Mountbatten of Burma, vormals Prinz Louis von Battenberg, dessen 1917 ins Englische übersetzten Namen Mountbatten er später annahm. Väterlicherseits entstammt er dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, einer Nebenlinie des Hauses Oldenburg, mütterlicherseits dem Haus Battenberg, einer morganatischen Nebenlinie des Hauses Hessen.

 

Seine Kindheit und Jugend waren durch innerfamiliäre Konflikte gekennzeichnet. Zum Zeitpunkt seiner Geburt war die Ehe der Eltern bereits gescheitert, was seine sehr emotionale Mutter aber nicht anerkennen wollte. Zwar gingen die Eltern nach einem Militärputsch gemeinsam ins Exil, die Mutter jedoch nach Paris, während sich der Vater eine Wohnung in Monte Carlo nahm und dort mit seiner Geliebten lebte. Die Mutter und ihre fünf Kinder waren auf das Wohlwollen von Verwandten und Freunden angewiesen, da sie selbst nur wenig Geld hatte und von ihrem Mann nicht unterstützt wurde. Während der ersten Lebensjahre Philips begann bei der Mutter eine psychische Erkrankung. Sie zeigte Anzeichen von Schizophrenie und lebte in einer Traumwelt. Schließlich wurde sie auf Druck ihres Bruders Louis Mountbatten in die psychiatrische Klinik Sanatorium Bellevue (Kreuzlingen, Schweiz) eingewiesen, da sie nicht mehr in der Lage war, zwischen Realität und Schein zu unterscheiden. Da sein Vater ihn nicht aufnehmen wollte, lebte Philip im Laufe der nächsten Jahre bei diversen Verwandten. Im Laufe seiner Jugend sah er seine Mutter nur wenige Male und durfte sie in Sanatorien besuchen; zum Vater hatte er nur schriftlichen Kontakt.

 

Anfangs besuchte Philip in Paris die amerikanische Schule The Elms, bis er 1928 auf die Cheam School in der britischen Grafschaft Hampshire wechselte. Auf Anraten seiner Schwester Theodora besuchte er ab 1933 für zwei Jahrgänge die von Theodoras Schwiegervater Max von Baden, Karl Reinhardt und dem Reformpädagogen Kurt Hahn gegründete Schule Schloss Salem. Nach der Machtergreifung Hitlers und der NSDAP wurde der aus einer jüdischen Familie stammende Kurt Hahn im Juli 1933 aus dem Schuldienst entlassen und emigrierte nach Schottland, wo er 1934 die British Salem School (heute Gordonstoun) gründete, zu der Philip noch im selben Jahr wechselte.

 

Nach dem Internat Gordonstoun ging er 1939 als Kadett auf das Royal Naval College in Dartmouth. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er für seinen Einsatz in der Schlacht bei Kap Matapan auf dem Schlachtschiff HMS Valiant für besondere Tapferkeit im Kriegsbericht erwähnt. Für die Hochzeit mit der damaligen Thronfolgerin Elisabeth verzichtete er am 28. Februar 1947 auf seinen Titel Prinz von Griechenland und Dänemark, erhielt die britische Staatsbürgerschaft und änderte seinen Familiennamen von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg in Mountbatten. Zwei Tage vor seiner Hochzeit mit Elisabeth wurde er am 18. November 1947 als Knight Companion in den Hosenbandorden aufgenommen und am Morgen vor der Hochzeit am 20. November 1947 in der Peerage of the United Kingdom zum erblichen Duke of Edinburgh, Earl of Merioneth und Baron Greenwich erhoben.

Zeit als Prinzgemahl

Am 20. November 1947 heiratete er die damalige Prinzessin und Thronfolgerin Elisabeth. Aufgrund seiner militärischen Karriere und seiner Stellung in der königlichen Familie hatte er unterschiedliche militärische Höchstränge inne:

 

Lord High Admiral des Vereinigten Königreichs,

Admiral of the Fleet der Royal Navy,

Field Marshal der British Army sowie

Marshal of the Royal Air Force der Royal Air Force.

Daneben war er, wie bereits sein Onkel Lord Louis Mountbatten (1900–1979), Mitglied des renommierten Savage Club. 2013 feierte er seine 60-jährige Mitgliedschaft im Bund der Freimaurer. Prinz Philip war der dienstälteste Prinzgemahl in der Geschichte des Königreichs. Der Ehemann von Königin Elisabeth II. stand am 17. April 2009 genau 57 Jahre und 71 Tage der Königin zur Seite und brach damit den bisherigen Rekord der Königin Charlotte, der Gemahlin von Georg III.

 

Prinz Philip ist sowohl väterlicherseits als auch mütterlicherseits mit Königin Elisabeth als Cousin dritten Grades verwandt. Aus diesem Grunde stand er auch in der Thronfolge des Vereinigten Königreichs, aber weit hinter seinen Kindern. Königin Victoria war sowohl die Ururgroßmutter von Prinz Philip als auch die seiner Gemahlin Königin Elisabeth. Als Ehemann der Königin von Australien war er Schirmherr der Olympischen Sommerspiele von Melbourne 1956. Von 1964 bis 1986 war er Präsident der Reitsportvereinigung International Federation of Equestrian Sports; außerdem war er von 1955 bis 1957 Vorsitzender des englischen Fußballverbandes. Er sprach fließend Englisch, Deutsch und Französisch. Sein Griechisch war rudimentär, weil die Familie Griechenland verlassen musste, als er noch ein Kleinkind war. Zusammen mit Friederike von Hannover nahm er Griechischunterricht.

 

Am 2. August 2017 absolvierte er seinen letzten öffentlichen Auftritt. Noch 2016 hatte er an 110 Tagen offizielle Verpflichtungen wahrgenommen. 2017 war er Schutzherr, Präsident oder Mitglied von 780 Organisationen. Am 19. April 2019 brach er den Rekord von Alice, Countess of Athlone (1883–1981) als ältester Abkömmling eines britischen Monarchen.

 

Während eines einmonatigen Krankenhausaufenthaltes im Februar und März 2021 wurde unter anderem eine Operation am Herzen vorgenommen. Prinz Philip starb am 9. April 2021, zwei Monate vor seinem 100. Geburtstag, auf Schloss Windsor.

 

Sein Tod löste die Operation Forth Bridge aus (der Codename für einen Plan, der die Organisation um Prinz Philips Bestattung regelt).

Kritik

09.04.2021 um 17:24 Uhr von Redaktion

Medien kritiserten häufig Äußerungen des Prinzen bei öffentlichen Auftritten, besonders im Ausland, als taktlos. Beispielsweise bemerkte er gegenüber britischen Studenten in China: „Wenn Sie länger hier bleiben, werden Sie alle Schlitzaugen bekommen“ oder in Papua-Neuguinea: „Sie haben es also geschafft, nicht verspeist zu werden“. Aborigines in Australien fragte er, ob sie noch mit Speeren aufeinander würfen. Auch Aussagen gegenüber Staatsoberhäuptern waren despektierlich, so erklärte er dem Präsidenten von Nigeria mit Verweis auf dessen folkloristisch-landesübliche Kleidung: „Sie sehen aus, als wollten Sie gleich zu Bett gehen.“ Während der Hannover-Messe 1997 begrüßte er Bundeskanzler Helmut Kohl mit den Worten: „Guten Tag, Herr Reichskanzler!“ Mit solchen „politisch unkorrekten“ Äußerungen hat er jedoch auch die Sympathien vieler Briten erlangt.

Titulatur (Style)

09.04.2021 um 17:16 Uhr von Redaktion

Seine Königliche Hoheit Prinz Philip von Griechenland und Dänemark (10. Juni 1921–18. März 1947)

Lieutenant Philip Mountbatten, Royal Navy (18. März 1947–18. November 1947)

Lieutenant Sir Philip Mountbatten, KG, RN (18. November 1947–19. November 1947)

Lieutenant-Commander Seine Königliche Hoheit Sir Philip Mountbatten, KG, RN (19. November 1947–20. November 1947)

Seine Königliche Hoheit Philip, Duke of Edinburgh, KG (20. November 1947–4. Dezember 1951)

Seine Königliche Hoheit Philip, Duke of Edinburgh, KG, PC (4. Dezember 1951–21. April 1952)

Seine Königliche Hoheit Philip, Duke of Edinburgh, KG, KT, PC (21. April 1952–22. Mai 1953)

Seine Königliche Hoheit Philip, Duke of Edinburgh, KG, KT, GBE, PC (22. Mai 1953–22. Februar 1957)

Seine Königliche Hoheit Prinz Philip, Duke of Edinburgh, KG, KT, GBE, PC (22. Februar 1957–10. Juni 1968)

Seine Königliche Hoheit Prinz Philip, Duke of Edinburgh, KG, KT, OM, GBE, PC (10. Juni 1968–15. November 1981)

Seine Königliche Hoheit Prinz Philip, Duke of Edinburgh, KG, KT, OM, GBE, QSO, PC (15. November 1981–13. Juni 1988)

Seine Königliche Hoheit Prinz Philip, Duke of Edinburgh, KG, KT, OM, GBE, AC, QSO, PC (13. Juni 1988–26. Januar 2015)

Seine Königliche Hoheit Prinz Philip, Duke of Edinburgh, KG, KT, OM, GBE, AK, QSO, PC (seit 26. Januar 2015)

Wappen

09.04.2021 um 17:15 Uhr von Redaktion

Im Wappen, das Prinz Philip zwischen 1947 und 1949 führte, stammte das azurblaue Kreuz mit Herzschild aus dem Wappen des Königreiches von Griechenland. Im ersten Viertel ist das Wappen seiner Urgroßmutter Alice, Großherzogin von Hessen und Tochter von Queen Victoria abgebildet. Umgeben ist das Wappen mit dem Strumpfband des Hosenbandordens. Gekrönt ist das Wappen von der Krone eines souveränen Herrschers, diese wiederum vom königlichen Helm, dieser von einer herzoglichen Krone und diese von den fünf Straußenfedern des Hauses Battenberg. Schildhalter ist der Wilde Mann – dargestellt als Herakles mit Löwenfell – aus dem dänischen bzw. griechischen Wappen und der Löwe aus dem hessischen Wappen. Wahlspruch ist ’God Is My Help’, zu Deutsch 'Gott ist meine Hilfe'.

Im Wappen, das Prinz Philip seit 1949 führte, sind im ersten Viertel die drei Löwen mit den neun Herzen des dänischen Wappens dargestellt. Im zweiten Feld ist das Kreuz von Griechenland abgebildet. Das dritte Feld repräsentiert das Haus von Battenberg. Das vierte Feld steht für Edinburgh. Umgeben ist das Wappen vom Hosenbandorden. Die Helmzier, der Schildhalter und der Wahlspruch sind die gleichen wie im vorangegangenen Wappen.

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