Peter Fonda

* 23.02.1940 in New York City
† 16.08.2019

Angelegt am 17.08.2019
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Über den Trauerfall (6)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Peter Fonda, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Peter Fonda

17.08.2019 um 17:53 Uhr von Redaktion

 

Peter Henry Fonda (* 23. Februar 1940 in New York City, New York; † 16. August 2019 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Filmregisseur. Weltweite Bekanntheit erreichte er durch den Film Easy Rider, der ihn zu einer Ikone der Gegenkultur machte.

Persönliches

17.08.2019 um 17:56 Uhr von Redaktion

 

Aus der Familie Fonda wurden auch Peters Schwester Jane und seine Tochter Bridget als Filmschauspieler bekannt. Die Beziehung zu seinem berühmten Vater Henry schilderte Peter Fonda als nicht immer einfach, da dieser distanziert gewesen sei und die Kinder seinen Erwartungen nur schwer gerecht werden konnten.Frances Seymour, die Mutter von Peter und Jane Fonda, starb im April 1950 durch Suizid, wenige Monate nachdem sie erfahren hatte, dass Henry Fonda sich von ihr scheiden lassen wollte.

 

Fonda engagierte sich auch immer wieder politisch und für Umweltschutz, so produzierte er gemeinsam mit dem Filmemacher Tim Robbins die Dokumentation The Big Fix. Dieser thematisiert die Rolle des Ölkonzerns BP bei der Ölpest im Golf von Mexiko 2010 und kritisiert auch das Handeln des damaligen US-Präsidenten Barack Obama, den Fonda dafür als „Verräter“ bezeichnete. Auf Twitter kritisierte Fonda auch die Politik von Donald Trump, geriet allerdings auch selbst in die Kritik, als er – in Anspielung auf die Asylpolitik von Donald Trump und das Trennen von mexikanischen Kindern von ihren Eltern – schrieb, man solle Trumps jüngsten Sohn Barron (* 2006) seiner Mutter entreißen und in einen „Käfig voller Pädophiler“ stecken. Später entschuldigte sich Fonda für den Tweet.

 

Peter Fonda hatte zwei Kinder und war dreimal verheiratet: von 1961 bis zur Scheidung 1974 mit Susan Jane Brewer, von 1975 bis zur Scheidung 2011 mit Portia Rebecca Crockett und seit 2011 mit Margaret DeVogelaere. Seine Autobiografie Don't Tell Me Dad veröffentlichte er im Jahr 1998. Fonda lebte zuletzt auf einer Ranch in Paradise Valley, Montana, sowie in Los Angeles, wo er im August 2019 im Alter von 79 Jahren an den Folgen von Lungenkrebs starb.

Karriere

17.08.2019 um 17:54 Uhr von Redaktion

 

Wie sein Vater Henry Fonda begann Peter Fonda seine Karriere beim Theater, wo er 1960 sein Schauspieldebüt gab. 1962 war er mit einer Gastrolle in der Serie Gnadenlose Stadt erstmals im Fernsehen zu sehen. Erste Kinorollen folgten 1963 und Fonda wurde für eine Nebenrolle in dem starbesetzten Kriegsfilm Die Sieger für einen Golden Globe Award als Bester Nachwuchsdarsteller nominiert. Er schien zunächst vor allem auf brave romantische Liebhaberrollen abonniert zu sein. Das änderte sich, als ihn B-Movie-Regielegende Roger Corman in seinem Film Die wilden Engel mit der Rolle eines Anführers einer Motorradfahrer-Gang besetzte. Die Besetzung war naheliegend und passte zu dem jungen Darsteller, da Peter Fonda sich auch im Privatleben für Motorräder begeisterte. Mit seinen folgenden Filmen erwarb sich Peter Fonda einen Ruf als „schwarzes Schaf“ der Familie Fonda, da viele seiner Filmprojekte umstritten waren und seine Figuren oft ungezähmt oder gar gewalttätig wirkten. 1967 spielte er erneut unter Cormans Regie in dem Film The Trip, der den Konsum von Drogen thematisierte und zeigte.

 

 

Replik von Fondas „Captain America“-Maschine in Easy Rider im Zweiradmuseum (2006)

Einem großen Publikum wurde er endgültig mit dem Roadmovie Easy Rider bekannt, in dem er die Hauptrolle des Captain America (Wyatt) verkörperte. Der Film gilt als der erste große Erfolg des New Hollywood und die Szenen, in denen der von ihm dargestellte Wyatt und dessen Freunde auf ihren Choppern zum Lied Born to Be Wild durch den Süden der USA fahren, gelten als Klassiker der Film- und Musikkultur. Fonda stand bei Easy Rider nicht nur vor der Kamera, sondern war auch Ko-Produzent und schrieb am Drehbuch mit – Letzteres brachte ihm eine Oscar-Nominierung für das Beste Originaldrehbuch ein. Seine Rolle in Easy Rider machte ihn Ende der 1960er-Jahre zu einer Ikone der amerikanischen „Counterculture“, vergleichbar mit dem in Deutschland bekannteren Begriff der 68er-Bewegung. So schrieb beispielsweise John Lennon seinen Song She Said She Said über ihn. Sein Image aus Easy Rider hing ihm allerdings auch nach, sodass er sich kaum aus dem Rollentypus des Rebellen befreien konnte.

 

Bei dem Westerndrama Der weite Ritt, in dem er auch die Hauptrolle übernahm, führte Fonda im Jahr 1971 erstmals Regie. Als Regisseur blieb Peter Fonda dem New Hollywood treu, konnte jedoch an den Erfolg von Easy Rider nicht wieder anknüpfen – auch seine beiden weiteren Regiearbeiten Expedition in die Zukunft (1973) und Wanda Nevada (1979) erlangten nie einen solchen Status. Fonda spielte in den 1970er-Jahren aber ebenfalls in den Filmen anderer Regisseure, um seine eigenen Projekte zu finanzieren. Der erfolgreichste unter diesen war wahrscheinlich Kesse Mary – Irrer Larry (1974), in dem er die Rolle eines aus Geldnöten kriminell werdenden Rennfahrers spielte. Nach dem Ende des New-Hollywood-Kinos mit Beginn der 1980er-Jahre konnte Fonda seine eigenen Filmprojekte nicht mehr finanzieren und auch als Schauspieler war er weniger gefragt. 1983 spielte er in Deutschland unter Regie von Marianne Rosenbaum in Peppermint Frieden einen freundlichen amerikanischen Soldaten, der sich mit bayrischen Dorfkindern nach Ende des Zweiten Weltkriegs anfreundet. Fonda trat in vielen zweitklassigen Filmen auf, kümmerte sich aber auch mehr um seine Ranch in Montana und seine Kinder.

 

 

Peter Fonda (2010)

Peter Fonda gelang ab Mitte der 1990er-Jahre nochmals ein Comeback als Schauspieler. 1998 erhielt er eine Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller für die Rolle eines verwitweten Barkeepers im Filmdrama Ulee’s Gold. Außerdem gewann er zwei Golden Globes, 1998 für Ulee’s Gold und 2000 für eine Nebenrolle in dem Fernsehfilm The Passion of Ayn Rand, einer Fernsehbiografie des Lebens von Ayn Rand. Im Jahr 2004 sprach er die Figur The Truth in dem Videospiel Grand Theft Auto: San Andreas. 2007 spielte er in zwei erfolgreichen Actionfilmen: In Todeszug nach Yuma verkörperte er einen Westernschurken, in Ghost Rider die Rolle des Mephistopheles. Ebenfalls 2007 hatte er, in Anlehnung an seine Rolle in Easy Rider, einen selbstironischen Auftritt in dem Roadmovie Born to be Wild – Saumäßig unterwegs. Peter Fonda stand bis kurz vor seinem Tod vor der Kamera, postum sollen noch Filme mit ihm erscheinen.

 

 

Filmografie (Auswahl)

17.08.2019 um 17:57 Uhr von Redaktion

 

1962: Gnadenlose Stadt (Naked City; Fernsehserie, 1 Folge)

1963: Sandra und der Doktor (Tammy and the Doctor)

1963: Die Sieger (The Victors)

1964: Lilith

1965: Nebraska (The Rounders)

1966: Die wilden Engel (The Wild Angels)

1967: The Trip

1969: Easy Rider

1971: The Last Movie

1971: Der weite Ritt (The Hired Hand) (als Regisseur und Schauspieler)

1973: Zwei Menschen unterwegs (Two People)

1973: Expedition in die Zukunft (Idaho Transfer) (als Regisseur)

1974: Kesse Mary – Irrer Larry (Dirty Mary Crazy Larry)

1974: Open Season – Jagdzeit (Los Cazadores)

1975: Vier im rasenden Sarg (Race with the Devil)

1976: Mach ein Kreuz und fahr zur Hölle (Fighting Mad)

1976: Futureworld – Das Land von Übermorgen (Futureworld)

1976: Die Söldner (Killer Force)

1977: Outlaw Blues (Outlaw Blues)

1978: Trucker (High-Ballin’)

1979: Wanda Nevada (als Regisseur und Schauspieler)

1980: Operation Eiffelturm (Hostage Tower, USA, Regie: Claudio Guzman)

1981: Auf dem Highway ist die Hölle los (The Cannonball Run)

1982: Peppermint Frieden

1982: Das Idol

1983: Avanaida – Todesbiss der Satansviper (Spasms)

1983: Easy Flyer

1985: In der Hitze von New York (Certain Fury)

1992: Family Express

1993: Deadfall

1994: Love and a. 45

1996: Flucht aus L.A. (John Carpenter’s Escape from L.A.)

1996: Grace of my Heart

1997: Ulee’s Gold

1998: The Tempest – Der Sturm (The Tempest)

1999: The Limey

2000: South of Heaven, West of Hell

2000: Second Skin – Mörderisches Puzzle (Second Skin)

2000: Thomas, die fantastische Lokomotive (Thomas and the Magic Railroad)

2002: The Laramie Project

2004: The Heart Is Deceitful Above All Things

2005: Supernova – Wenn die Sonne explodiert (Supernova)

2006: O Cobrador – In God We Trust

2007: Ghost Rider

2007: Born to be Wild – Saumäßig unterwegs (Wild Hogs)

2007: Todeszug nach Yuma (3:10 to Yuma)

2008: Journey to the Center of the Earth (Fernsehfilm)

2008: Emergency Room – Die Notaufnahme (ER, Fernsehserie, Episode 14x10)

2009: Californication (Fernsehserie, Episode 3x07)

2009: Der blutige Pfad Gottes 2 (All Saints Day)

2011: The Trouble with Bliss

2011: CSI: NY (Fernsehserie, 2 Episoden)

2011: Hawaii Five-0 (Fernsehserie, Episode 2x04)

2012: Harodim – Nichts als die Wahrheit? (Harodim)

2012: Mein Freund Smitty (Smitty)

2013: Haus des Zorns – The Harvest (The Harvest)

2014: The Blacklist (Fernsehserie, Episode 2x06)

2017: Amerikas meistgehasste Frau (The Most Hated Woman In America)

2017: The Ballad of Lefty Brown

2018: Boundaries

Weitere Auftritte

2003: Easy Riders, Raging Bulls: How the Sex, Drugs and Rock ’N’ Roll Generation Saved Hollywood

2006: Breaking the Rules – Across American Counterculture

2009: King of the B’s: The Independent Life of Roger Corman

Auszeichnungen (Auswahl)

17.08.2019 um 17:57 Uhr von Redaktion

 

1964 Golden Globe Award-Nominierung als Bester Nachwuchsdarsteller für The Victors

1970 Oscar-Nominierung für das Beste Originaldrehbuch für Easy Rider

1971 Bronzener Bravo Otto der deutschen Jugendzeitschrift BRAVO

1998 Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller für Ulee’s Gold

1998 Golden Globe Award als Bester Hauptdarsteller für Ulee’s Gold

1998 New York Film Critics Circle Award als Bester Hauptdarsteller für Ulee’s Gold

2000 Golden Globe Award-Nominierung als Bester Nebendarsteller (Fernsehfilm/Miniserie) für The Tempest

2000 Golden Globe Award als Bester Nebendarsteller (Fernsehfilm/Miniserie) für The Passion of Ayn Rand

2003 Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (Kategorie Film)

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