Leonie Ossowski

* 15.08.1925 in Röhrsdorf
† 04.02.2019

Angelegt am 06.02.2019
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Über den Trauerfall (7)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Leonie Ossowski, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Leonie Ossowski

06.02.2019 um 12:46 Uhr von Redaktion

Leonie Ossowski, Pseudonym für Jolanthe von Brandenstein (* 15. August 1925 in Röhrsdorf, Kreis Fraustadt, Grenzmark Posen-Westpreußen; † 4. Februar 2019 in Berlin) war eine deutsche Schriftstellerin. Sie schrieb auch unter dem Pseudonym Jo Tiedemann.

Leben

06.02.2019 um 12:46 Uhr von Redaktion

Jolanthe von Brandenstein wurde 1925 als eine von vier Töchtern des Gutsbesitzers Lothar von Brandenstein (1893–1953) und der Schriftstellerin Ruth von Ostau (1899–1966) geboren. Ihre ältere Schwester war die Schauspielerin Yvonne Merin (1921–2012).

 

Bei Kriegsende flüchtete Ossowski aus ihrer Heimat im heutigen Polen über Bad Salzungen nach Hessen; später folgte ein Umzug nach Oberschwaben. Sie arbeitete in einer Fabrik, in einem Fotolabor und als Sprechstundenhilfe. 1958 zog sie mit ihrer Familie nach Mannheim. In den 1970er Jahren arbeitete sie als Sozialarbeiterin, betreute Jugendliche im Gefängnis und richtete eine Wohngemeinschaft für haftentlassene Jugendliche ein. 1980 zog sie nach Berlin (West). Sie lebte von 1978 bis 1993 mit ihrem dritten Mann zusammen, ließ sich dann scheiden und lebte seitdem allein. Sie hatte sieben Kinder, darunter den Theologen Louis-Ferdinand von Zobeltitz.

Pseudonym

06.02.2019 um 12:45 Uhr von Redaktion

Anfang der 1950er Jahre begann sie unter dem Pseudonym Leonie Ossowski Kurzgeschichten zu schreiben. Ossowski bedeutet sinngemäß „von Osowa“ bzw. „aus Osowa stammend“; Osowa Sien ist der polnische Name ihres Geburtsortes.

Werk

06.02.2019 um 12:44 Uhr von Redaktion

Bei einem Besuch in der DDR bekam sie 1953 von der DEFA den Auftrag für ein Drehbuch. Daraus entstand der von Frank Beyer gedrehte Spielfilm Zwei Mütter, der am 28. Juni 1957 uraufgeführt wurde. 1958 veröffentlichte sie in der DDR den Roman Stern ohne Himmel. Im Jahr 1968 erschien ihr erster Roman in der Bundesrepublik. Seither veröffentlichte sie neben Erzählungen auch Sachbücher und schrieb Drehbücher und Bühnenstücke.

 

1980 wurde in ihrem Geburtsort der Film Weichselkirschen nach einem Drehbuch von Ossowski unter Mitwirkung zahlreicher Bewohner gedreht.

 

2005 wurde ihr Roman Die schöne Gegenwart von Christine Kabisch unter Mitwirkung von Christiane Hoerbiger für das TV unter dem Titel Neue Freunde, neues Glück verfilmt.

 

2013 brachte Lih Janowitz das filmische Portrait Leonie Ossowski zur Uraufführung.

Sie war Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.

 

Alle ihre Romane und Jugendbücher machen auf soziale und gesellschaftspolitische Themen aufmerksam, wobei Vergangenheit und Gegenwart verbunden werden.

Auszeichnungen

06.02.2019 um 12:43 Uhr von Redaktion

1973: Ehrende Anerkennung beim Adolf-Grimme-Preis für Treffpunkt 72: Die Kippe – Zur Bewährung ausgesetzt

1977: Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis für Die große Flatter

1978: Buxtehuder Bulle für Stern ohne Himmel

1980: Adolf-Grimme-Preis mit Silber für das Drehbuch zum Film Die große Flatter (zusammen mit Marianne Lüdcke)

1981: Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen für Weichselkirschen

1982: Schillerpreis der Stadt Mannheim für ihr Gesamtwerk

1985: Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin mit dem GRIPS-Theater Berlin für das Stück Voll auf der Rolle

2006: Hermann-Kesten-Medaille

2007: Verdient um die polnische Kultur

2014: Andreas-Gryphius-Preis

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