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Die Gemeinde Siemshof nimmt Abschied von Jörg Nagel
12.04.2024 um 11:47 Uhr von Westfalen-Blatt„Am 2. April 2024 verstarb nach langjähriger Krankheit unser Pfarrer i.R. Jörg Nagel“, schreibt das Presbyterium der Kirchengemeinde Siemshof in seinem Nachruf.
Erst am 18. Juni 2023 ging er, nach mehr als 29 Jahren als Pfarrer der Kirchengemeinde Siemshof, in den wohlverdienten Ruhestand.
Als gebürtiger Löhner aus dem Stadtteil Obernbeck besuchte Jörg Nagel nach der Grundschule das Löhner Gymnasium, wo er sich im Alter von 15, 16 Jahren die Frage stellte: „Was willst du nach der Schule mal machen? Entweder werde ich Rockmusiker oder Pfarrer.“
Als CVJM-Mitglied spielte er in der Obernbecker Gemeinde-Band Gitarre; in der Oberstufe belegte er den Leistungskurs Religion. Schon während der Abiturphase fiel seine Entscheidung: „Ich werde Pfarrer.“
„Ich werde Rockmusiker oder Pfarrer“
Studiert hat Jörg Nagel dann in Bielefeld und Münster. Seine berufliche Laufbahn begann er als Vikar in Petershagen, gefolgt von diversen Abstechern in die Seelsorge in Bad Oeynhausener Kliniken.
1994 übernahm er das Amt als Pfarrer in der Gemeinde Siemshof und prägte diese durch seine ruhige und besonnene Art. Im Laufe seiner 29-jährigen Amtszeit entwickelte sich sein Beruf zur Berufung. Er hatte immer Zeit für seine Gemeindeglieder und Hilfesuchende. Für seine Gemeinde stellte er dann auch seine Krankheit hinten an.
„Als unser Kirchenoberhaupt kümmerte er sich mit dem Presbyterium um alles, was die Gemeinde betraf. Ein besonderes Anliegen war ihm die Musik. Ob Kirchen-, Gospel- oder Posaunenchor, er unterstützte alle Chöre, auch bei der Vorbereitung der vielen musikalischen Veranstaltungen. Bei etlichen Kinderbibelwochen, Kindergarten-Gottesdiensten und Konfirmationen griff er gerne mal zur Gitarre“, schreibt das Presbyterium. Außerdem hätten ihm das Krellfest im Gemeindehausgarten und der Weihnachtsmarkt sehr am Herzen gelegen.
Freundschaftliches Verhältnis mit Kollegen
„Mit seinen evangelischen Amtskolleginnen und Amtskollegen, aber auch zu anderen christlichen Konfessionen, pflegte Pfarrer Jörg Nagel ein gutes und freundschaftliches Verhältnis. Die gemeinsamen Löhner ökumenischen Stadtgottesdienste hat er mitgestaltet.“
Er sei erst in den Ruhestand gegangen, als er seine Gemeinde in gute Hände geben konnte. „Ich lasse meine Gemeinde nicht alleine.“ Als er bei seiner Verabschiedung aus seinem Pfarramt im Juni 2023 sagte: „Ich bin ja nicht so weit wech“, wünschten ihm seine Gemeinde und Berufskollegen noch viele Jahre der Ruhe und zur Erholung, schreibt das Presbyterium. „Dafür reichte dann aber seine Kraft nicht mehr aus.“
Das Presbyterium und die Siemshofer Gemeindeglieder sind Jörg Nagel dankbar für den unermüdlichen Einsatz als Pfarrer, der bereit gewesen sei, neue Gedanken zu hinterfragen, gegebenenfalls zu akzeptieren und in das Gemeindeleben zu übernehmen. Traurig müsse seine ehemalige Gemeinde nun Abschied nehmen vom guten Hirten und Seelsorger, schreibt das Presbyterium in seinem Nachruf: „Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie. Wir wünschen ihr in dieser schweren Zeit Gottes Trost und viel Kraft.“
Nachruf aus dem Westfalen-Blatt (Ausgabe Löhne) vom 12. April 2024