WERDEN SIE INHABER DIESER GEDENKSEITE UND VERWALTEN SIE DIESE.
Neueste Einträge (3)
Trauer um Prof. Dr. Dierk Dommasch
08.04.2019 um 11:31 UhrIm Alter von 75 Jahren ist überraschend am vergangenen Montag Prof. Dr. Dierk Dommasch, langjähriger Chefarzt der Neurologie im Krankenhaus Gilead, gestorben. Dommasch, 1943 in Heiligenstadt, im thüringischen Eichsfeld geboren, studierte nach dem Abitur in Hannover zunächst in Tübingen Geschichte und Germanistik. Das »studium generale« am dortigen Leibniz-Kolleg aber weckte sein Interesse an den Naturwissenschaften, erzählte er einmal. Er sattelte also um und studierte in Tübingen und Hamburg Medizin. Seine klinische Ausbildung absolvierte er weitgehend in Würzburg, dort begann auch seine universitäre Karriere: Dierk Dommasch wurde klinischer Leiter einer Forschungsgruppe der Max-Planck-Gesellschaft, die sich mit Multipler Sklerose und Neuro-Immunologie befasste. Die Jahre waren prägend und begründeten seine Expertise im Bereich der Multiplen Sklerose, dennoch fehlte dem Mediziner der ärztliche Alltag. Als 1985 das Angebot kam, in Gilead, heute Evangelisches Klinikum Bethel, eine Neurologie aufzubauen, zögerte er nicht: Hier war auch Forschung möglich, konnte er eng mit Neurochirurgen, Internisten und Epilepsieklinik zusammenarbeiten, entwickelte sich eine Kooperation mit der Universität und konnte er angehende Ärzte in ihrem Praktischen Jahr ausbilden. Dommasch baute eine »stroke unit« auf, eine Station, auf der Menschen mit akutem Schlaganfall behandelt werden. Viele Patienten würden dadurch vor Invalidität bewahrt, sagte er. Ohnehin: Die Neurologie entwickelte sich rasant, Dommasch gehörte zu denen, die das Fach vorantrieben von einem diagnostischen zu einem therapeutischen, das sich um Tumore und Parkinson ebenso kümmert wie um Neuro-Borreliose, Migräne oder eben MS und gegen diese Erkrankungen »ein Arsenal an Waffen« in die Hand bekam, wie er es formulierte. Nach 24 Jahren nahm der Chefarzt, der sich sehr für seine Patienten einsetzte und stets ansprechbar war, 2009 seinen Abschied vom Krankenhaus. Als Arzt aber war er weiter tätig in der Privatpraxis seiner Ehefrau Dr. Angela Schacker. Er hinterlässt sie und zwei Kinder aus der gemeinsamen Ehe sowie zwei weitere Kinder aus einer ersten Ehe.
Nachruf aus dem Westfalen-Blatt