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Gedenkkerze
Annett, Christian & Ann-Kristin
Kondolenz
Von Steffi und Anne
05.08.2020 um 17:55 Uhr von Stefanie und Annegret MiddekeWir, Steffi und Anne, möchten gern ein paar Worte über unseren Vater Anton Middeke sagen.
Seit seinem Ableben am Sonntag, dem 19. Juli, um 17:30 Uhr, haben sich viele Menschen, die ihn kannten, bei uns gemeldet – persönlich, telefonisch oder mit einer Karte. Sie alle haben Erinnerungen an unseren Vater, und wir empfinden es als ein großes Geschenk, wenn diese mit uns geteilt werden. In so manchen Erinnerungen von Freunden, Nachbarn und Verwandten wurden sein wacher Verstand und seine Klugheit erwähnt, auch seine Schlagfertigkeit und sein feines Gespür für Humor, ebenso seine bedingungslose Hilfsbereitschaft und natürlich immer wieder das Nähen: wie selbstverständlich, akkurat und zuverlässig er jeden Näh- und Änderungswunsch erfüllt hat und meistens kaum etwas dafür haben wollte.
Was aber niemand in vollem Umfang wusste, war, wie schlecht sein Gesundheitszustand wirklich war. Auch wir beide mussten zuweilen betreten feststellen, dass wir nicht immer über das Ausmaß seiner körperlichen Beschwerden im Bilde waren. Und das wollte er so. Es gehörte zu seiner Vorstellung von Selbstbeherrschung und Selbstachtung, die schwierigen und drückenden Dinge für sich zu behalten.
Was aber jeder, der ihn kannte, in den letzten anderthalb Jahren sofort verstand, war, wie sehr unsere Mutter, seine geliebte Wilma, ihm fehlte. Seit ihrem Ableben nach fast 53 glücklichen Ehejahren lag ein trauriger Schatten auf seiner Seele. Diesen Schmerz konnte er nicht verbergen.
Dennoch hat er selbst nach Mamas Tod dem Leben noch einiges abgetrotzt und sich wacker gehalten. Seine muntere Redlichkeit, sein freundlicher Humor, sein offenes Interesse an den Menschen und Dingen um ihn herum, gemischt mit einer Portion gesunden Pragmatismus haben ihm dabei geholfen.
Papa ist ein waschechter Alhauser. Er ist verstorben in dem Haus, in dem er vor 83 Jahren geboren wurde. Aufgewachsen mit sieben Geschwistern war er ein geselliger Mensch, aber auch einer, der es früh gelernt hat, Rücksicht auf andere zu nehmen und sozial und verantwortungsvoll zu handeln, wie es halt nötig ist, wenn viele Menschen unter einem Dach wohnen. Er hatte viele Begabungen und ebenso viele Interessen. Technisches, Handwerkliches, Medizinisches, Gestalterisches und Fotografie – von allem verstand er bemerkenswert viel für einen Laien. Auch Musik war ihm immer wichtig, und die Jahre, in denen er im Tenor des Alhauser Cäcilienchors gesungen hat, zählen sicherlich zu den besonders schönen Jahren. Das Mundharmonika-, Zither-, Klavier- und Akkordeonspielen brachte er sich selbst bei, selbstverständlich nachdem er ein kaputtes Akkordeon eigenhändig aufgemöbelt hatte. Mozart liebte er besonders, aber er konnte auch Schlager singen, und sein Auftritt als verkleideter Heino auf dem Alhauser Karneval dürfte unvergessen bleiben.
Anne und ich haben rückblickend den Eindruck, dass er unheimlich viel Zeit für uns hatte. Dabei kann das eigentlich gar nicht sein bei seinem Arbeitspensum: bei der Bundesbahn, im Haus, im Garten und, nicht zu vergessen, dem Nähen. Hier zeigt sich eindrucksvoll, dass nicht die Anzahl der gemessenen Minuten, sondern die Qualität und die Intensität der gemeinsamen Zeit entscheidend sind. Papa hatte eine enorme Präsenz. Er interessierte sich aufrichtig für das, was wir machten und was uns bewegte. Alles, was wir ihm zeigten und erzählten, kam bei ihm an. Ein gedankenloses „Jaja“ hätte es bei ihm niemals gegeben.
Dieses Voll-und-ganz-Dasein hat auch Mama so sehr an ihm geschätzt: seine Fürsorge, Ernsthaftigkeit und Gewissenhaftigkeit bei gleichzeitigem Schalk und kreativer Lust am „Dönekes“-machen.
Die beiden waren wohl das, was man neudeutsch ein „Dreamteam“ nennt.
Beide waren sehr positiv, dem Leben zugewandt, und beide waren voller Zuversicht im christlichen Glauben. Deshalb werden heute auch zwei Lieder gespielt, die keine herkömmlichen Trauerlieder sind. Am Schluss, wenn Papas Urne zu Mamas Grab gebracht wird, kommt ein Liebeslied, das bei Annes Hochzeit gesungen wurde und das ihm besonders gut gefiel. In diesem Lied heißt es: „Wenn Du mich liebst, ist der Tod nicht imstande, mir mit seinem Kommen mein Glück zu nehmen.“
Auch das Lied, das wir jetzt hören, „Die Himmel rühmen“ von Ludwig van Beethoven – in einer besonders schönen Version mit Orgel und Trompete –, ist ein positives, lebensbejahendes. Es ist ein Loblied auf den himmlischen Schöpfer.
Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort.
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort.
[…]
Ich bin dein Schöpfer, bin Weisheit und Güte,
Ein Gott der Ordnung und dein Heil;
Ich bin’s! Mich liebe von ganzem Gemüte,
Und nimm an meiner Gnade teil.
Gedenkkerze
Steffi und Dietmar
Ruhe in Frieden